Die Abläufe der Piano-Mechanik in Echtzeit:


Die Abläufe der Piano-Mechanik in Einzelschritten:



Die Hauptakteure neben der Taste sind:
1. Der Hammer
Er bringt mit dem Hammerkopf die Saite zum Klingen.
2. Der Dämpfer
Er dämpft die Saite im Ruhezustand ab, gibt sie, wenn sich der Hammerkopf der Saite nähert, und beendet den Klang, wenn die Taste losgelassen wird.
3. Das Hebeglied
Es überträgt die Tastenbewegung auf die Mechanik, trägt die Stoßzunge und den Fänger, der den von der Saite zurückfallenden Hammer auffängt.
4. Die Stoßzunge
Sie bewegt den Hammer bis zur Saite und macht Platz, wenn der Hammer, von der Saite abgeprallt, zurückfällt.

Klavierstimmer Berlin

Die Piano-Mechanik im Ruhezustand

Alle wesentlichen Achspunkte sind markiert.

Der Hinterschenkel der Taste ruht auf dem Hinterdruckfilz.


Das Hebeglied ruht mit dem Sattelpolster (Filz) auf der Pilote der Taste.


Die Stoßzunge ruht gegen das Hammernusspolster und unter dem Hammernussleder. In dieser Position wird sie durch eine Spiralfeder gehalten.

Der Hammer ruht mit dem Hammerstiel auf dem Klappleistenstoff.


Der Dämpferfilz wird durch eine Feder gegen die Saite gedrückt.


Beginn der Bewegung

Der Fingerdruck auf die Vordertaste wird über die Pilote, das Hebeglied und die Stoßzunge an den Hammer weitergegeben.
Dieser bewegt sich auf die Saite zu.
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Halbgang

Auf dem halben Weg des Hammers erreicht der Löffel des Hebegliedes den unteren Schenkel des Dämpfers. Durch den hier ausgeübten Druck wird der Dämpferfilz von den Saiten abgehoben.


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Auslösung

Der Hammerkopf hat sich der Saite bis auf etwas 2 mm genähert.


Der Dämpferfilz ist vollständig von der Saite abgehoben.


Wenn die Stoßzunge den Hammer jetzt weiter bis zur Saite bewegen würde, würde der Hammer die Saite zwar anschlagen, aber gleichzeitig abdämpfen, weil die gegen das Hammernussleder drückende Stoßzunge ein Zurückprallen verhindern würde. Dies wird durch die Auslösung verhindert.
Hierbei drückt die Stoßzunge mit ihrem kürzeren Schenkel gegen die Auslösepuppe. Dadurch wird der längere Schenkel der Stoßzunge von der Hammernuss weg bewegt.

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Anschlag

Wenn der Hammer die Saite erreicht hat, ist die Auslösung vollständig. Der Hammer prallt von der Saite zurück.
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Fang

Der zurückfallende Hammer wird vom auf dem Hebeglied sitzenden Fänger zum Stillstand gebracht. Dies wird möglich dadurch, dass sich das Leder des an der Hammernuss befindlichen Gegenfängers und die Filzfasern des Fängers ineinander verhaken. Würde der Hammer nicht gefangen, dann würde er zwischen Saite und Stoßzunge hin und her schlagen, "trommeln". Dies ist übrigens häufig der Fall, wenn die Stoßzunge nicht ausreichend ausgelöst wird.
Klavierstimmer Berlin Wenn die Taste losgelassen wird, wird wieder die Ausgangsposition erreicht:
Das Hebeglied fällt zurück und zieht den Hammer über das an der Hammernuss befestigte Rückholbändchen mit.
Der Hammer fällt auf die Hammerleiste zurück. Diese Bewegung wird zusätzlich durch die Hammernussfeder unterstützt.
Die Stoßzunge fällt unter die Hammernuss zurück.
Der Dämpferfilz bringt die Saitenschwingung zum Stillstand.
Die Taste ist bereit für einen neuen Anschlag.

Wenn Sie diese Abläufe verstanden haben, fehlen Ihnen nur noch einige Informationen, um selbst an Ihrem Piano den Zustand der Regulation überprüfen zu können.